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Spielen und Bewegen stärkt die Persönlichkeit von Kita-Kindern

Lott-jonn-Initiative Kinder- und Jugendgesundheit

KREIS METTMANN. So viel wie möglich bewegen, im Kleinkindalter mindestens 180 Minuten pro Tag, so lautet die Empfehlung. Leider sind heutzutage für Kinder die Möglichkeiten, sich frei zu bewegen, sehr reduziert. Die Folgen fallen bereits im Kindergartenalter auf: Vielen misslingt das Balancieren und Hüpfen, und das Konzentrieren auf eine Sache fällt schwer. Auch das soziale Miteinander muss oft noch erlernt werden. Werden diese Kinder allerdings früh entsprechend gefördert, holen die meisten auf und entwickeln sich gut.
Mit psychomotorischen Fördergruppen erreicht das Kreisgesundheitsamt Mettmann genau die Kinder, die zwar keine Therapie benötigen, aber eine besondere Unterstützung brauchen. Und das seit mittlerweile zehn Jahren. Die Kinder werden durch speziell qualifizierte Übungsleiter begleitet. Gezielte und von den Kindern selbst gestalte Bewegungsanlässe motivieren sie, mehr Selbstvertrauen in das eigene Können zu gewinnen. „Entscheidend ist, dass wir bei dem ansetzen, was ein Kind bereits kann. Dabei ist das freie Spielen extrem wichtig,“ so Heide Förster, Koordinatorin der "Lott-jonn-Initiative Kinder- und Jugendgesundheit" des Kreisgesundheitsamtes. Bewegung wirkt so auf die sozial-emotionale und die motorische Entwicklung gleichermaßen. „Eben daher kommt der Begriff Psychomotorik“, erläutert Heide Förster.
Entscheidend für den Erfolg der Förderung ist vor allem das gute Zusammenspiel zwischen Erzieherinnen, Kursleitung, Eltern, Kinderärztin des Gesundheitsamtes, den Sportvereinen und "Lott jonn". So sind z. B. die Kindergartenuntersuchungen des Gesundheitsamtes Dreh- und Angelpunkt der Maßnahme.
Im letzten Jahr wurde das Angebot in Hilden mit der Turn- und Sportgemeinschaft Hilden installiert. Nach inzwischen vier Monaten sind sich hier alle Akteure einig: „Wenn die Kinder wöchentlich kommen, werden sie schnell mutiger und lernen, Dinge selber auszuprobieren, Geräte aufzubauen und auf verschiedene Weise zu nutzen. Das macht sie stolz und motiviert sie für die nächsten Entwicklungsschritte. Dieser positive Effekt breitet sich auf weitere Fähigkeiten aus, z. B. im verbesserten Miteinander beim Spielen.“
Auch von den Eltern kommt viel positive Resonanz. Sie beobachten, wie gerne die Kinder teilnehmen und sehen die ersten Erfolge. „Meine Tochter freut sich jede Woche sehr auf die Stunde. Ich merke, wie gut ihr das Spielen und Bewegen in der großen Sporthalle tut. Und in der Kita klappt das Spielen mit den Kindern besser“, berichtet eine Mutter begeistert.
Aktuell gibt es in neun Städten des Kreises jeweils eine Gruppe mit je zehn Kindern. Eine Umsetzung in Haan ist angedacht. Ziel ist, das die aufgebauten Netzwerke in allen zehn Städten nachhaltig und Schritt für Schritt eigenverantwortlich arbeiten.

18.02.2020