Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine trauma- und stressorenbezogene Störung. Sie kann durch das Erleben belastender (traumatischer) Ereignisse (sogenannte „auslösende Faktoren“) hervorgerufen werden. Zu diesen auslösenden Faktoren gehören zum Beispiel Krieg, schwere Unfälle, Raubüberfälle, Vergewaltigungen, sexueller Missbrauch, (häusliche) Gewalt, Misshandlungen, Naturkatastrophen, Erlebnisse wie Folter oder Flucht sowie das Beobachten derartiger Ereignisse als Zeugin / Zeuge. Diese belastenden Ereignisse können sowohl kurz- als auch langfristig auftreten. Meist sind sie von so außergewöhnlich bedrohlichem Ausmaß, dass sie dauerhaften Leidensdruck bzw. eine akute Belastungsreaktion in fast jeder Person auslösen können.
Somit ist unter der PTBS die verzögerte Reaktion auf ein belastendes (traumatisches) Ereignis oder eine Situation zu verstehen, welche über das allgemeine Abklingen innerhalb von Stunden oder (wenigen) Tagen hinausgeht.
Dass diese verzögerte Reaktion auf- und eintreten kann, bedingt die Fähigkeit, nicht unmittelbar auf das (belastende) Ereignis reagieren und somit bewältigen zu müssen, sondern dieses eben „Aufschieben und Verdrängen“ zu können.
Der Mensch konnte sich also nicht sofort und / oder adäquat mit dem Ereignis (welches auf diesen eingewirkt hat) auseinandersetzen bzw. diese Situation funktional bewältigen. Somit hat keine ausreichende Anpassung auf den einwirkenden Auslöser stattgefunden. Dies hat dann zur Folge, dass sich die Psyche in einer Art Ungleichgewicht zwischen Belastung und Reaktion (sogenannte Anpassungsstörung) befindet.
Letztendlich ist die PTBS (oder auch Traumafolgestörung genannt) stets auf ein Trauma („der belastende Auslöser“) zurückzuführen. Dieses besondere Merkmal charakterisiert / unterscheidet die PTBS von den anderen Krankheitsbildern, wo die auslösenden Faktoren i. d. R. nicht so klar und zuschreibbar zu benennen sind.