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Legionellen in Kühlanlagen

Legionellen können bei massenhaftem Auftreten in Verdunstungskühlanlagen, Nassabscheidern und Kühltürmen ernsthafte Erkrankungen auslösen. Diese Anlagen werden von uns überwacht. Sollte nach der Prüfung ein kritischer Befund vorliegen, wird dieser nach den Vorgaben des Umweltinformationsgesetzes hier veröffentlicht.

Legionellen (Legionella spp.) sind Umweltkeime, die natürlicherweise in geringen Konzentrationen in Gewässern und im Boden vorkommen. Da Legionellen bevorzugt in einem Temperaturbereich von 25 - 45 °C wachsen, können sie sich in technischen Anlagen zur Warmwasserbereitung, in Abwärme führenden Teilen von Kühlanlagen und in warmen Belebungsbecken von Kläranlagen anreichern.

Werden Legionellen in kleinsten Wassertröpfchen (Aerosole) mit der Atemluft aufgenommen, können sie beim Menschen Erkrankungen mit grippeähnlichen Symptomen (Pontiac-Fieber) oder eine schwere Lungenentzündung (Legionärskrankheit, Inkubationszeit 2 bis zu 20 Tage) verursachen. Risikogruppen sind z. B. ältere Menschen, Rauchende sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Ob es einen Zusammenhang zwischen Legionellen in Kühlanlagen und einem konkreten Erkrankungsrisiko in der Umgebung der Anlage gibt, muss noch geprüft werden. Daher hat das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen festgelegt, dass Legionellenbefunde oberhalb der Maßnahmenwerte aus Gründen des vorbeugenden Umwelt- und Gesundheitsschutzes in (begründeten) Einzelfällen zeitnah zu veröffentlichen sind. Ziel der Veröffentlichung ist es, Menschen, die an schweren Atemwegsinfekten erkranken oder erkrankt sind, sowie die Ärtzeschaft darauf aufmerksam zu machen, dass möglicherweise Legionellen die Ursache sein könnten.

Die dem Kreis Mettmann vorliegenden und zu veröffentlichenden Befunde oberhalb der Maßnahmenwerte finden Sie in der Befundtabelle. Sie enthält auch Informationen zum Standort der Verdunstungskühlanlage sowie zu den getroffenen Maßnahmen. Bei der Beurteilung der Zahlen ist zu berücksichtigen, dass die Analytik zeitaufwändig ist und die Ergebnisse in der Regel erst ca. 10 Tage nach der Probennahme vorliegen. Die jeweils aktuellen Ergebnisse beziehen sich daher auf einen bereits ca. 10 Tage zurückliegenden Zeitpunkt. Die Zahl der Legionellen im Kühlwasser kann sich in diesem Zeitraum bereits erheblich verändert haben.

Sollten Sie nach Kenntnis der Informationen dieser Seite einen Zusammenhang zwischen einer eigenen schweren Atemwegsinfektion und einer der unten gelisteten Verdunstungskühlanlage vermuten, bitten wir Sie, sich in der Angelegenheit an Ihr behandelndes ärztliches Fachpersonal zu wenden.

Weitere Informationen zum Themenkomplex und zum Infektionsschutz erhalten Sie bei Ihrem zuständigen Gesundheitsamt.

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